Macht und Medien:

Eine rassismuskritische Materialbox zu antimuslimischem Rassismus

12/1/2025

Macht und Medien:

Eine rassismuskritische Materialbox zu antimuslimischem Rassismus

Für welche Schlagzeilen werden Bilder von muslimisch betende Menschen genutzt? Gegen wen und weshalb wird der Begriff „Rechtsstaat“ in Stellung gebracht? Und was haben die Ölkrise 1973, ein Zitat des ehemaligen Kanzlers Helmut Schmidt von 1982, und ein Anschlag in einer Nürnberger Diskothek im selben Jahr mit Rassismus zu tun?

Antimuslimischer Rassismus durchzieht unsere Gesellschaft. Und dabei tragen nicht zuletzt Medien durch die Fokussierung auf negative Wirklichkeitsausschnitte und die (Re)Produktion von stereotypen Zuschreibungen eine Mitverantwortung.
Wie können wir als zivilgesellschaftliche Akteure mit der Konstruktion “des muslimischen Anderen” in Medien und Kultur umgehen? Indem wir uns in Bildungsprozessen mit den Macht- und Herschafftsverhältnissen beschäftigen, die jene gewaltvollen Artikulationen bedingen.

Dafür haben wir als Verband binationaler Familien und Partnerschaften eine rassismuskritische Materialbox entwickelt – entstanden aus zwei Jahren inhaltlicher, theoretischer und didaktischer Arbeit.

Drei Übungen – drei Perspektiven

Bilder:

Die Methode bietet durch eine Auswahl an Bildern Anreize für eine rassismuskritische Auseinandersetzung mit medialen Darstellungen von Muslim*innen. Die TN entwickeln ein Verständnis dafür, dass Medien durch stereotype Darstellungen und problematisierende textliche Einbettungen einen defizitorientierten und homogenisierenden Blick auf Muslim*innen und als muslimisch Markierte nahelegen können.

Wörter:

Die Methode bietet den TN die Möglichkeit, sich stärker mit der in der Medienberichterstattung verwendeten Sprache auseinanderzusetzen. Die TN hinterfragen, wie verandernde Sprache medial (re)produziert wird und welche Botschaften und Bedeutungen durch bestimmte Begriffskonstruktionen transportiert werden.

Zeiten:

Die Methode bietet durch eine Auswahl an Zahlen, Fakten, Ereignissen und Beispielen der Medienberichterstattung Anreize für eine kritische Auseinandersetzung mit wichtigen migrationsgesellschaftlichen Knotenpunkten von 1970 bis heute.
Die TN entwickeln mit der Übung ein Gespür für rassistische Konjunkturen und Kontinuitäten.

Warum diese Box?

Medien (re)produzieren stereotype Bilder – und wir müssen diesen Strukturen widersprechen. Die Materialbox „Macht und Medien“ unterstützt pädagogische Fachkräfte, Initiativen und Multiplikator*innen dabei, Diskurse kritisch zu hinterfragen und Machtverhältnisse sichtbar zu machen.

Ausgezeichnet und nachgefragt
Die Materialbox wurde 2022 veröffentlicht, gewann im selben Jahr den Peter-Henkenborg-Preis für die Didaktik der politischen Bildung und erscheint 2025 bereits im dritten Nachdruck.

Bestellung

Die Box kann gegen Übernahme der Versandkosten bestellt werden:

binational-leipzig.de/shop